Sei es in Paris, Hong Kong oder Los Angeles - überall auf der Welt bringt das Wort "Bordeaux" die Augen der Weinliebhaber zum Funkeln. Die Region im Südwesten Frankreichs ist eine wahre Legende. Die Voraussetzungen für den Weinbau sind einmalig: Der nahe Atlantik trägt Feuchtigkeit in die Weinberge und führt zu den viel diskutierten Jahrgangsunterschieden, die Experten jeden Frühling nach Bordeaux reisen lassen, um die neuen Weine zu verkosten. Die Reben wachsen dort auf Kies- oder Lehmböden. Obwohl nur eine kleine Anzahl an Rebsorten zugelassen ist - darunter sind Cabernet Sauvignon und Merlot die wichtigsten - führt die reine Ausdehnung der Weinberge über mehr als 120.000 Hektar zu einer unerschöpflichen Vielfalt an Weinstilen, die es zu entdecken gilt.
Weingut
Das Château Latour-Martillac, ein Cru Classé de Graves seit 1953, verdankt seinen Namen dem Turm, der seinen Ehrenhof ziert. Es handelt sich dabei um den Rest einer kleinen Festung, die im 12. Jahrhundert von den Vorfahren des berühmten Philosophen und Winzers Montesquieu gebaut worden war. Édouard Kressmann, seit 1871 Weinhändler in Bordeaux, wurde insbesondere aufgrund der Qualität der Weißweine auf das Weingut aufmerksam, dessen Weinberge auf einer außergewöhnlichen Kuppe aus Pyrenäenkieseln liegen. Sein ältester Sohn Alfred kaufte das Gut 1930 und baute den Weinberg mit roten Rebsorten aus. Zusammen mit seinem Sohn Jean entwarf er das aktuelle Etikett mit goldenen und sandfarbenen Steifen, das die Flaschen seit 1934 ziert. Heute setzen Tristan und Loïc Kressmann, die beiden jüngsten Söhne von Jean Kressmann mit der Unterstützung der besten Önologen von Bordeaux die Familientradition fort, um die Quintessenz aus diesem herrlichen Kieselterroir zu ziehen. Mit ihrer eleganten Struktur und ihrer Harmonie gelten die Rotweine von Latour-Martillac ebenso wie die gleichfalls klassifizierten Weißweine als feste Größen der Appellation Pessac-Léognan.